Sternfreunde Breisgau e.V.
 

Geschichte der Sternfreunde Breisgau e.V.

Mehr als 50 Jahre sind seit der Vereinsgründung vergangen. Viele Jubiläen wurden bereits gefeiert. Viele Mitglieder sind gekommen und gegangen, einige sind immernoch aktiv im Vereinsleben und können Annekdoten von Vergangenem erzählen. Als Überblick für die neuen Mitglieder und die Interessierte Öffentlichkeit soll diese Seite Auskünfte über die ersten 50 Jahre geben.

Die Geschichte der Sternfreunde Breisgau beginnt Anfang der 70er-Jahre. Kurz nach dem Wettlauf ins All und der Mondlandung 1969 ist die Welt im Weltraumfieber. Bereits in den 60er Jahren läuft im Deutschen Fernsehen die Serie "Raumpatrouille", die vielen eher als Raumschiff Orion in Erinnerung geblieben ist. In den 70er Jahren kommt das "Raumschiff Enterprise" ins Deutsche Fernsehen. Dabei handelt es sich um einen Ausdruck der Faszination für ferne Welten und das Unbekannte. Die Astronomie macht sich wohl eines der größten Unbekannten zum Forschungsgegenstand: Das Weltall. Dort ist wohl die größte Ferne zu finden. So groß, dass sie sich gar nicht wirklich vorgestellt werden kann. Die Bilder aus Teleskopen und später aus dem Weltraum selbst macht dies vielen Menschen bewusst. Viele Amateur-Astronomische Vereinigungen werden in dieser Zeit gegründet. So auch die Sternfreunde Breisgau.

1970er

Franz Meise und Karl-Ludwig Bath treffen sich, um einen Astronomischen Verein zu gründen. Nachdem 17 Mitglieder gefunden waren, wird der Verein "Sternfreunde Elztal" am 19.12.1973 gegründet, der sich in den ersten Jahren im Elztal in der Gastwirtschaft Felsenkeller in Waldkirch trifft. Karl-Ludwig Bath wird erster Vorsitzender des Vereins.

Ab 1975 werden Treffen im Kolpinghaus in Freiburg gehalten, der bevölkerungsreichsten Stadt der gesamten Region.

Im November 1975 wird die erste Ausstellung des Vereins in Denzlingen veranstaltet. Durch diese Ausstellung werden viele neue Mitglieder gewonnen, die sich im Anschluss vereinsintern organisierten, wie zum Beispiel in der Fotogruppe von Volker Buß und Wolfgang Steinicke.

Ab 1979 richtet der Verein auf dem Rebberg im Wildtal eine kleine Beobachtungsstation in ein. Zwar ist der Platz gut erreichbar, aber leidet unter der Lichtverschmutzung von Freiburg.

1980er

Der Verein wird in "Sternfreunde Breisgau e.V." umbenannt und setzt den Fokus von nun an auf den gesamten Breisgau. Die Vereins- und Vortragsabende werden ab den 80er Jahren im in der Gastwirtschaft Deutscher Kaiser in Freiburg gehalten. Dort wird im Jahr 1982 auf einer Mitgliederversammlung der Beschluss gefasst, eine Vereinssternwarte aufzubauen. Eine Sternwarte wird somit zum zentralen Element des Vereins.

Schließlich wird am 1. September 1983 nach langen Verhandlungen mit dem Kiepenheuer-Insitut für Sonnenphysik (KIS) und weiteren staatlichen Institutionen der Mitvertrag für den Rundbau auf dem Schauinsland unterschrieben. Es ist einer der wichtigsten Schritte auf dem Weg zur Vereinssternwarte. In diesem Jahr feiern die Sternfreunde auch ihr zehnjähriges Bestehen und bringen eine Festschrift heraus, wie damals üblich in schwarz-weiß.

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Währenddessen laufen die Arbeiten für die Sternwarte auf Hochtouren, sowohl handwerklich als auch organisatorisch. So erfreut es die Sternfreunde besonders, dass am 19. Februar 1984 die Stadt Freiburg dem Verein einen Zuschuss von 20.000 DM für den Bau der Sternwarte gewährt. Bereits am 6. Juni des gleichen Jahres konnte das Richtfest der Beobachtungsplattform gefeiert werden.

1985 erfolgt das First Light auf dem Schauinsland. In der Westkuppel wird die Astrokamera installiert, eine Eigenkonstruktion von Karl-Ludwig Bath. In der Ostkuppel zieht ein 20 cm Newton von Volker Buß ein.

Anfang Mai 1986 organisiert der Verein die 10. Sonnetagung der Vereinigung der Sternfreunde (VdS) in Freiburg. Ende Mai veranstaltet der Verein die "Freiburger Astronomische Woche".

Am 1. Oktober 1987 erfolgt die offizielle Inbetriebnahme der Vereinssternwarte, der viele Stadträdte der Stadt Freiburg beiwohnen.

1990er

Die Montierung von Wolfgang Rohr, die seit 1987 die Astrokamera trägt, wird 1991 durch die erste "Schwere Gabelmontierung", die bis heute in der Westkuppel steht, wenn auch stark modernisiert. 1991 bekommt die Sternwarte auch erstmals einen Telefonanschluss. Die Zeiten der Unerreichbarkeit sind somit Vergangenheit.

1992 wird kameratechnisch aufgerüstet. Als erstes wird die ST-4 Kamera beschafft, später die LcCCD11 und ST-7. 

1994 fasziniert den Verein der Komet Shoemaker-Levy-9, der erst zerbricht und dessen Bruchstücke auf dem Jupiter einschlagen.

Für die mobile visuelle Beobachtung werden 1995 Dobson-Teleskope angeschafft.

An Ostern 1997 wird mit der Beobachtung von Komet Hale-Bopp, an der sich auf dem Schauinsland schätzungsweise 1.400 Gäste beteiligen, ein neuer Rekord für den Verein erreicht. Im gleichen Jahr wird der Zustand der Sternwarte zum Anlass genommen, umfangreiche Sanierungsarbeiten zu beginnen. Dieses Thema wird den Verein noch häufiger beschäftigen.

1998 feiert der Verein sein 25-jähriges Bestehen. Wieder wird eine Festschrift herausgebracht, die schon deutlich umfangreicher ausfällt.

2000er

Karl-Ludwig Bath gibt im Jahr 2000 nach über 25 Jahren Vereinsvorsitz sein Amt ab. Es übernimmt Martin Federspiel das Amt des Vorsitzenden.

Im September 2002 wird die zweite "Schwere Gabelmontierung" der Gebrüder Kraska (Burgpreppach) für die Ostkuppel installiert. Auch diese ist in abgewandelter Form bis heute in Gebrauch. In diese wird 2003 der 15"-Keller-Newton von Astro-Optik Phillip Keller gebaut.

Im Spätsommer 2003 wird der erste Astronomietag auch auf dem Schauinsland begangen. Es finden knapp 1.400 Besucher auf den Schauinsland.

2008 kann das Projekt Ostkuppel nach langer Einrichtungsphase abgeschlossen werden. Der 15"-Newton ist daraufhin in beliebter Verwendung.

2010er

Ab 2010 muss ein neues Lokal zur Ausrichtung der Vereinsabende gefunden werden. Die Wahl fällt auf die Gaststätte des Eisenbahner Sportvereins (ESV) in Freiburg St. Georgen, die bis heute als Veranstaltungsort für die Sternfreunde dient.

Im Jahr 2011 tritt Martin Federspiel vom Amt des Vorsitzenden ab. Ihm folgt Achim Schaller, der bis 2017 Vorsitzender bleibt.

2017 wird Andreas Masche Vorsitzender.

2017-2019 wird die inzwischen in die Jahre gekommene Ostkuppel modernisiert. Den Anfang macht die Modernisierung durch Encoder an der Montierung. 2019 folgt die Anschaffung eines APM - LZOS Refraktor 152/1200, der die Astrokamera ablöst.

2019 wird auch eine umfangreiche Sanierung des Gerüst begonnen. Eine Entfernung von jahrzehntealtem Farbaufstrich, Ausbesserung fauler Stellen und Neuanstrich dauert den gesamten Sommer an.

2020er

2021 wird die Modernisierung der Ostkuppel vorangetrieben. Über die nächsten Jahre werden die Spiegel zur Neuverspiegelung eingeschickt, der Tubus verkleidet und die Steuerung komplett ersetzt. Nun ist eine vollautomatische Steuerung per Computer möglich. Die erste Inbetriebnahme konnte über den Jahreswechsel 2024/25 erfolgen.

2023 erfolgt auch die Feier des 50. Jubiläums des Vereins. Diese erfolgt im Planetarium Freiburg mit Beiträgen ehemaliger Vorsitzender und einem Festvortrag von Wolfgang Steinicke.